[Tiptoi] [clean]: Re: Tiptoi versus Ting

DAD405 dad405 at gmx.net
Mi Aug 12 22:04:43 CEST 2015


Hallo das was ich mir recht gut vorstellen kann wäre das Tiptoi-Raster innerhalb der Blindenschrift unterzubringen, oder am Anfang jeder Zeile.

Das Problem dürfte sein, das bedingt durch die Tatsache das die Blindenschrift erhaben ist dieser Druck VOR der Prägung der Blindenschrift erfolgen muss.
Dies bedeutet das zusätzlich zum Blindenschriftpräger noch ein hochauflösender Drucker für die notwendige Papierstärke vorhanden sein muss. 

Ein anderer von mir für ein anderes Projekt im Versuchsstadium praktiziertes Verfahren war das Drucken der Codes auf kleine Runde Aufkleber aus dem Schreibwarenhandel und bekleben der Seiten des Märchenbuchs an einer Ecke, so das der Text vorgelesen wurde.
(In einem späteren Stadium wurden es dann transparente Klebefolien, das klappt recht gut, ist für die hier angesprochene Zielgruppe jedoch sicher nicht notwendig.)

Ein Ausdruck auf Klebepunkte und Transfer in vorhandenes Schriftwerk ist sicher eine auf glattem Papier praktikable Möglichkeit.
Das Anfertigen selbiger stelle ich mir jedoch für Blinde recht schwierig vor.

Bei flächig zu bespielenden / bedruckenden Szenen sind Wir bei dem was Ravensburger in seinen Büchern praktiziert. Machbar, jedoch sehr Aufwändig. Abgesehen davon, das für Blinde weiterhin taktile Orientierungspunkte vorhanden sein müssten.
Probier es mit einem vorhandenen Tiptoi-Buch, das erste Problem dürfte ohne Hilfe das finden des Anschaltzeichens sein. (Evtl lösbar mit Transparenten Aufklebern?)

Just My 2 Cent

Beste Grüße
Claus

> Am 11.08.2015 um 18:41 schrieb Gerhard Jaworek <gerhard.jaworek at kit.edu>:
> 
> Liebe Tiptoier,
> 
> da ich selbst blind bin, wage ich hier mal die These, dass RFID oder 
> ähnliches weniger für Menschen mit Blindheit geeignet sind. Derartige Stifte 
> gibt es bereits für blinde Menschen. Dort ist es aber immer so, dass man das 
> Label irgendwie fühlt. Die Hörstifte haben den entscheidenden Vorteil, dass 
> man die Codes flächig drucken kann. Das bedeutet beispielsweise auf einer 
> Landkarte, dass ich an jedem Punkt, der innerhalb Deutschlands liegt, die 
> Info bekommen könnte, dass ich mich in Deutschland mit meiner Stift-Hand 
> befinde.
> Insbesondere die motorischen Einschränkungen, die Kinder noch haben, 
> gereichen uns hier für die Arbeit mit Blinden als Vorteil. Dazu kommt noch 
> die Tatsache, dass der Tiptoi quasi ein Hirn hat, indem man den 
> Zustandsautomaten geschickt programmiert. Mir ist kein auf RFID basierender 
> Stift bekannt, der dieses besitzt. Die sind im wesentlichen nur Player, die 
> abspielen, was hinter einem vorher eintrainierten RFID-Label hinterlegt 
> wurde. Nicht zu vergessen, die Flächigkeit der Codes.
> 
> Jetzt hoffe ich, dass hier durch meine Ausführungen etwas klarer wurde, 
> weshalb ich als vollblinder Mensch für die intelligenten Tiptois bin. 
> Nachfragen beantworte ich sehr gerne.
> 
> Ach ja, eines habe ich noch vergessen. Die Blindenschrift nimmt sehr viel 
> Platz ein. Vorstellbar für Sehende ist, dass es ungefähr den Raum einer 
> Schriftgröße von 30 DPI entspricht. Leicht vorstellbar, wie wenig 
> Informationen man da noch auf einer Grafik unterbringt. Deshalb Tiptoi.
> Grüßle
> 
> Gerhard.
> 
> 
> ====================
>   Dipl. Inform Gerhard Jaworek
>   Studienzentrum für Sehgeschädigte
>   Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
>   Engesser Straße 4
>   De 76131 Karlsruhe
>   Phone: +49 721 6084 4301
>   Fax: +49 721 6084 42020
>   Email: gerhard.jaworek at kit.edu
>   Web: info at szs.kit.edu
> 
>   Mitglied der Deutschen Astronomischen Gesellschaft
>   www.astronomische-gesellschaft.org
> 
> ====================
> 
>> Am 11.08.2015 um 18:21 schrieb Ulrich Sibiller 
>> <ulrich.sibiller at gmail.com>:
>> 
>> 2015-08-11 13:04 GMT+02:00 Gerhard Jaworek <gerhard.jaworek at kit.edu>:
>>> Lieber Ingo,
>>> 
>>> ich sehe in Hörstiften ein großes Potential,, für interaktive Zugänge für
>>> menschen mit Blindheit.
>> 
>> Da der Stift optisch funktioniert und man ihn immer auf die richtige
>> Stelle richten muss, könnte ich mir vorstellen, dass es für Blinde
>> eben nicht die optimale Lösung darstellt. Da wären NFC oder RFID
>> möglicherweise besser geeignet.
>> 
>> Uli
> 
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