[Tiptoi] [clean]: Re: [clean]: Re: [clean]: Re: Tiptoi versus Ting

DAD405 dad405 at gmx.net
Fr Aug 14 18:58:13 CEST 2015


Hallo,

Ob es gute Nachrichten sind muss sich noch zeigen, jedoch laut der Website von Viewplus kann der Drucker des Emfuse eine Auflösung von 600 dpi.

Jetzt müsstet Ihr bitte testen ob zunächst einmal einfache 600dpi-Codes richtig gedruckt und erkannt werden. 
Erst einmal nur in schwarz ohne Braille.
Hier wäre dann jedoch eine starke Lupe oder Vergrösserungsgerät und eine sehende Person äußerst nützlich um verifizieren zu können das der generelle Ausdruck brauchbar ist und den formalen Kriterien der Tiptoi-Codes entspricht und kein Pixelsalat produziert wird.
Leider verfälschen viele Druckertreiber die an den Drucker gesendete Grafik, weil sie "optimieren". An diesem Punkt geht das experimentieren mit verschiedenen Treibereinstellungen los. Ist eine funktionierende Einstellung erst einmal gefunden ist der Rest einfach. 
Könnte noch sein das der Farblaser die Farben in falscher Reihenfolge aufträgt und deshalb Farbdruck nur eingeschränkt möglich ist.

Ich finde das Vorhaben äußerst interessant, wie vielleicht durchgeklungen ist.
Bitte lass uns an den Versuchen und hoffentlich Erfolgen teilhaben.
 
Beste Grüße
Claus


> Am 13.08.2015 um 20:00 schrieb DAD405 <dad405 at gmx.net>:
> 
> Hallo,
> 
> Ich produziere auf einem recht betagten HP Laserjet 5  s/w, dieser kann auch nur 600 dpi.
> Das klappt hervorragend, man muss dem TTTool nur mit dem entsprechenden Parameter die 600dpi Codes entlocken.
> 
> Von generellem primären Interesse ist also bei dem Viewplus-Gerät welcher Farblaser verbaut ist, bzw was die maximale Auflösung ist. Falls die Antwort 600dpi heißt lohnen sich weitere Versuche.
> Allerdings habe ich im Hinterkopf das die Erkennungsrate bei einem Schwarz-Laser höher ist als bei einem Farblaser, aber dazu kommen wir später.
> 
> Zum Thema ausfransen, da kann eigentlich nur der Versuch Auskunft geben. 
> Als Faustregel kann angenommen werden das ein Code etwa einen Quadratmillimeter einnimmt.
> D.h. Eine Fläche von 2x2 Millimeter reicht auf jeden Fall für einen vollständigen Code.
> Jetzt kommt es darauf an wie groß ein Braille-Buchstabe ist und ob darin eine möglichst glatte Fläche von 1-2mm vorkommt. (Innenmaß)
> 
> Alternativ kann man die Codes auch zwischen die Worte packen.
> Bitte bedenke das ein Code ein komplettes Befehlsset starten kann, bzw im einfachsten Fall eine Audio-Datei startet. 
> Es muss also nicht jeder einzelne Buchstabe erkannt werden, sondern eine Fläche von wenigen mm (z.B. Am Zeilenanfang) kann den Text der kompletten Zeile vorlesen.
> Oder innerhalb eines Bildes durchaus seitenweise vorgelesene Informationen abrufen.
> Ob es hierbei eine Dateigrössen-beschränkung gibt weis ich nicht. 
> Schätze es gelten die üblichen Dateisystem-Grenzen.
> 
> Bei RFID vermute ich das es zu ungenau ist. RFID wurde zur Identifikation einzelner Objekte entwickelt und nicht zur Informationslokalisation auf einer Seite Papier.
> D.h. Ich kann mit einem RFID Chip feststellen ob das in der Hand gehaltene Buch das jenige ist, welches ich suche, aber nicht was sich auf Seite 3 links oben befindet. (Da dann auch Chips auf Seite 4,5, 6, etc ansprechen würden, es sei denn ich Schirme zwischen den Seiten ab, was auch wieder aufwändig wäre.
> 
> BTW mir fällt grade eine Art Bibliothekssystem auf Tiptoi-Basis ein.
> Ein fixer Startcode pro Abteilung und auf jedem Buchrücken unten ein Codekleber welcher den Buchtitel, Autor und evtl. Standort vorliest. Macht etwa 60000 Bücher pro Abteilung, sollte eine Weile reichen. 
> Möglich wäre auch beim zweiten scannen eine Kurzinhaltsangabe evtl. Nach vohergehenden Scannen einer Triggerkarte zum Moduswechsel. 
> 
> Beste Grüße
> Claus
> 
>> Am 13.08.2015 um 07:13 schrieb Gerhard Jaworek <gerhard.jaworek at kit.edu>:
>> 
>> Guten Morgen miteinander,
>> 
>> Ja, das hast Du super richtig erkannt.
>> Taktil-farbige Ausdrucke werden immer in verschiedenen Schritten erzeugt.
>> Im ersten Schritt läuft das Papier bei unserer Druckmaschine durch einen Farblaser von Oki.
>> Von dort geht es dann direkt in die Prägeeinheit.
>> Die beiden Geräte sind miteinander vernetzt und kommunizieren untereinander. Das Teil heißt Emfuse und ist von Viewplus.
>> 
>> Leider ist es so, dass der hier verbaute Drucker keine 1200 DPI kann.
>> Deshalb müssen die Codes noch in einem Schritt davor momentan mit unserem Kopierer, auf das Papier gebracht werden.
>> 
>> Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das für eine Fummelei ist, dass dann nachher wieder Codes, Farbdruck und Taktildruck übereinander liegen.
>> Was momentan auch noch nicht getestet ist, ist, ob die Codes den späteren Brailledruck, z. B. auf einer taktilen Fläche überleben, oder ob sie so stark ausfransen, dass sie nicht mehr gelesen werden.
>> Bisher haben wir immer in Felder gedruckt, die lediglich taktil umrandet waren, z. B. auf die Tasten des Papiertaschenrechners
>> Die Fläche wäre hier schon das erstrebenswerte Ziel, denn ansonsten könnte man wirklich wieder auf RFID oder so etwas gehen, das nicht so aufwändig zu drucken wäre.
>> 
>> Das wird sich alles noch weisen. Ist erst mal die theoretische Machbarkeit getestet, dann wird auch der Workflow noch einfacher.
>> 
>> Ich habe hier den Bauernhof, der bei meinem Starterset dabei war.
>> Das Einschaltzeichen treffe ich blind auch ohne Markierung und auch andere Teile des Bauernhofes treffe ich schon mit etwas Übung blind.
>> Das ist aber nur so eine nurdige Spinnerei von mir, es zu versuchen. Gangbar ist das so natürlich nicht.
>> 
>> Grüßle
>> 
>> Gerhard.
>> 
>> 
>>> Am 12.08.2015 um 22:04 schrieb DAD405:
>>> Hallo das was ich mir recht gut vorstellen kann wäre das Tiptoi-Raster innerhalb der Blindenschrift unterzubringen, oder am Anfang jeder Zeile.
>>> 
>>> Das Problem dürfte sein, das bedingt durch die Tatsache das die Blindenschrift erhaben ist dieser Druck VOR der Prägung der Blindenschrift erfolgen muss.
>>> Dies bedeutet das zusätzlich zum Blindenschriftpräger noch ein hochauflösender Drucker für die notwendige Papierstärke vorhanden sein muss.
>>> 
>>> Ein anderer von mir für ein anderes Projekt im Versuchsstadium praktiziertes Verfahren war das Drucken der Codes auf kleine Runde Aufkleber aus dem Schreibwarenhandel und bekleben der Seiten des Märchenbuchs an einer Ecke, so das der Text vorgelesen wurde.
>>> (In einem späteren Stadium wurden es dann transparente Klebefolien, das klappt recht gut, ist für die hier angesprochene Zielgruppe jedoch sicher nicht notwendig.)
>>> 
>>> Ein Ausdruck auf Klebepunkte und Transfer in vorhandenes Schriftwerk ist sicher eine auf glattem Papier praktikable Möglichkeit.
>>> Das Anfertigen selbiger stelle ich mir jedoch für Blinde recht schwierig vor.
>>> 
>>> Bei flächig zu bespielenden / bedruckenden Szenen sind Wir bei dem was Ravensburger in seinen Büchern praktiziert. Machbar, jedoch sehr Aufwändig. Abgesehen davon, das für Blinde weiterhin taktile Orientierungspunkte vorhanden sein müssten.
>>> Probier es mit einem vorhandenen Tiptoi-Buch, das erste Problem dürfte ohne Hilfe das finden des Anschaltzeichens sein. (Evtl lösbar mit Transparenten Aufklebern?)
>>> 
>>> Just My 2 Cent
>>> 
>>> Beste Grüße
>>> Claus
>>> 
>>>> Am 11.08.2015 um 18:41 schrieb Gerhard Jaworek <gerhard.jaworek at kit.edu>:
>>>> 
>>>> Liebe Tiptoier,
>>>> 
>>>> da ich selbst blind bin, wage ich hier mal die These, dass RFID oder
>>>> ähnliches weniger für Menschen mit Blindheit geeignet sind. Derartige Stifte
>>>> gibt es bereits für blinde Menschen. Dort ist es aber immer so, dass man das
>>>> Label irgendwie fühlt. Die Hörstifte haben den entscheidenden Vorteil, dass
>>>> man die Codes flächig drucken kann. Das bedeutet beispielsweise auf einer
>>>> Landkarte, dass ich an jedem Punkt, der innerhalb Deutschlands liegt, die
>>>> Info bekommen könnte, dass ich mich in Deutschland mit meiner Stift-Hand
>>>> befinde.
>>>> Insbesondere die motorischen Einschränkungen, die Kinder noch haben,
>>>> gereichen uns hier für die Arbeit mit Blinden als Vorteil. Dazu kommt noch
>>>> die Tatsache, dass der Tiptoi quasi ein Hirn hat, indem man den
>>>> Zustandsautomaten geschickt programmiert. Mir ist kein auf RFID basierender
>>>> Stift bekannt, der dieses besitzt. Die sind im wesentlichen nur Player, die
>>>> abspielen, was hinter einem vorher eintrainierten RFID-Label hinterlegt
>>>> wurde. Nicht zu vergessen, die Flächigkeit der Codes.
>>>> 
>>>> Jetzt hoffe ich, dass hier durch meine Ausführungen etwas klarer wurde,
>>>> weshalb ich als vollblinder Mensch für die intelligenten Tiptois bin.
>>>> Nachfragen beantworte ich sehr gerne.
>>>> 
>>>> Ach ja, eines habe ich noch vergessen. Die Blindenschrift nimmt sehr viel
>>>> Platz ein. Vorstellbar für Sehende ist, dass es ungefähr den Raum einer
>>>> Schriftgröße von 30 DPI entspricht. Leicht vorstellbar, wie wenig
>>>> Informationen man da noch auf einer Grafik unterbringt. Deshalb Tiptoi.
>>>> Grüßle
>>>> 
>>>> Gerhard.
>>>> 
>>>> 
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>>>>  Dipl. Inform Gerhard Jaworek
>>>>  Studienzentrum für Sehgeschädigte
>>>>  Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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>>>> 
>>>>> Am 11.08.2015 um 18:21 schrieb Ulrich Sibiller
>>>>> <ulrich.sibiller at gmail.com>:
>>>>> 
>>>>> 2015-08-11 13:04 GMT+02:00 Gerhard Jaworek <gerhard.jaworek at kit.edu>:
>>>>>> Lieber Ingo,
>>>>>> 
>>>>>> ich sehe in Hörstiften ein großes Potential,, für interaktive Zugänge für
>>>>>> menschen mit Blindheit.
>>>>> Da der Stift optisch funktioniert und man ihn immer auf die richtige
>>>>> Stelle richten muss, könnte ich mir vorstellen, dass es für Blinde
>>>>> eben nicht die optimale Lösung darstellt. Da wären NFC oder RFID
>>>>> möglicherweise besser geeignet.
>>>>> 
>>>>> Uli
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